Sonntag, 28. Dezember 2008

Stephenie Meyer- Bis(s) zum Morgengrauen



Originaltitel: Twilight
Genre: Fantasy/ Liebesroman
Verlag: Piper Verlag GmbH; Auflage 4(25. Juli 2008)
ISBN: 978-3492251495
Seiten: 512

von 5

Kurzbeschreibung


»Es gab drei Dinge, deren ich mir absolut sicher war: Erstens, Edward war ein Vampir. Zweitens, ein Teil von ihm und ich wusste nicht, wie mächtig dieser Teil war, dürstete nach meinem Blut. Und drittens, ich war bedingungslos und unwiderruflich in ihn verliebt.«
Edward bestimmt bald Bellas Leben, doch damit schwebt sie fortan in ständiger Gefahr.
Die Geschichte von Edward und Isabella begeisterte auf Anhieb weltweit und wurde ein internationaler Bestseller. Stephenie Meyers Debüt ist so romantisch wie spannend und fesselt bis zur letzten Seite.Mit Romantik oder gar Leidenschaft hätte Bella ihren Umzug nach Forks, einer langweiligen, ständig verregneten Kleinstadt in Washington State, kaum in Verbindung gebracht. Bis sie den geheimnisvollen und attraktiven Edward kennen lernt. Er fasziniert sie, obwohl irgendetwas mit ihm nicht zu stimmen scheint. So gut aussehend und stark wie er kann kein gewöhnlicher Mensch sein. Aber was ist er dann? Die Geschichte einer verbotenen Liebe, einer Liebe gegen alle Vernunft. Die so viele Hindernisse überwinden muss, dass man auf jeder Seite mitfiebert. So romantisch und spannend, dass dem Leser bei diesem wunderschön geschriebenen Buch eine Gänsehaut über den Rücken läuft.


Meinung

Allein schon die Zuordnung des Genres fiel mir etwas schwer bei diesem Roman. Der Plot strotzt zwar von Liebe und Romantik, doch ebenso bietet das Buch uns in seiner Nebenhandlung auch gefährliche Abenteuerund natürlich ist es für den Leser aufwühlend, wenn man um die Liebe von Bella und dem unglaublichen Edward bangen muss.

Nachdem dieses Buch dermaßen gehyped wurde, konnte ich die Augen nicht mehr davor verschließen und musste einfach testen, ob Edward auch mich in seinen Bann ziehen würde. Und ja, natürlich tat er es. Ich bin schließlich im Innern auch nur ein kleines Mädchen, dass sich leicht von derlei schönen , mutigen und furchtlosen Geschöpfen beeindrucken lässt. Vampir hin oder her. Sicherlich wissen die meisten Leser dieser Romane, dass eine Liebe zwischen einem Menschen und einem Vampir nahezu unmöglich ist. Und grade hier liegt der Schlüssel. Man möchte von Unmöglichem lesen, man wünscht Bella und Edward eine glückliche Zukunft. Doch das sich diese Liebe vielen Aufgaben stellen muss, wird schon im ersten Band deutlich.
Viele raten Bella davon ab, Edward in ihre Nähe zu lassen, geschweige denn ihn als Freund zu akzeptieren.

Nach anfänglichem Misstrauen und der großen Distanz, dass wie ein großes Fragezeichen über den beiden Protagonisten Bella und Edward schwebt, nähern sich die beiden einander und weder Bella, noch Edward können sich dem anderen entziehen. Es ist wie ein Sog und Edward muss akzeptieren, dass er keine Chance hat Bella gegenüber gleichgültig zu sein. Dies ist der Beginn einer noch unsicheren Liebe, aber einer, die voller Hoffnung und von starken Emotionen geprägt ist.
Ganz distanziert konnte ich das Buch natürlich nicht lesen, dafür hat mich Edward einfach viel zu sehr verzaubert. Deshalb störte es mich auch kaum, dass die Autorin die Charaktere sehr stereotyp zeichnete: Ein schusseliges, gewöhnliches Mädchen, das sich in den unwiderstehlichen Vampir verliebt, der zahlreiche Talente hat. Das hat man als Leser sicher schon zu oft gelesen, es sei denn man scheut dieses Genre.

Aber darum geht es ja nicht und man muss nicht jedes Buch auseinanderpflücken. Bis(s) zum Morgengrauen ist ein tolles Buch, bei dem man seine Vernunft getrost ausschalten kann, um sich auf die Handlung einzulassen. Vielleicht nicht unbedingt was für die harten Kerle, aber ich bin davon überzeugt, dass jede Frau dieses Buch ins Herz schließen wird und wenn es nur der charismatische Edward ist.

Info:Der Roman wurde verfilmt, und wird am 15. Januar 2009 in den Kinos anlaufen. Ich werde mir den Film definitiv ansehen, auch wenn ich nach vielen Romanverfilmungen meistens enttäuscht bin.
















Montag, 8. Dezember 2008

Cody McFadyen- Die Blutlinie



Originaltitel: Shadowman
Genre: Thriller
Verlag: Lübbe, Auflage 1 (15. April 2008)
ISBN: 978-3404158539
Seiten: 480


von 5

Kurzbeschreibung

Nach dem Mord an einer Freundin folgt FBI-Agentin Smoky Barrett der Fährte des Mörders. Doch die Spuren, die der eiskalte Serienmörder hinterlässt, sind so blutig, dass ihr ganzes Können gefragt ist. Die Zeit arbeitet gegen sie, und mit jedem neuen Verbrechen gelangt Smoky zu einer erschreckenden Erkenntnis: Der Mörder möchte sich einen Traum erfüllen - ein Traum, der für viele zum Albtraum werden könnte ...


Meinung

Die Protagonistin dieses gelungenen Romans, deren Schicksalsschlag ihr im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht geschrieben steht, nimmt uns mit auf die Reise in die Psyche einer Frau, die alles im Leben verloren hat, was ihr wichtig war-. Smoky Barrett. Der Name ist Programm. Man denkt an eine rauchende Baretta, zu Recht. Diese Frau versteht etwas von Waffen und kann binnen weniger Sekunden ihr Ziel auslöschen. Doch trotz allem geschieht ihr, was man niemandem wünschen mag. Ein Serienmörder gelangt eines Nachts in ihre Wohnung, vergewaltigt sie und tötet ihren Mann und ihre Tochter. Mit allerletzter Kraft kann sie ihren Peiniger erschießen. Diese Nebenhandlung zieht sich wie ein roter Faden von der ersten bis zur letzten Seite.

Cody McFadyen leuchtet gekonnt die schwachen und heimlichen Momente von Smoky Barrett aus, die des Lebens überdrüssig ist. Einsamkeit, Schuldgefühle und eine unzumutbare Trauer begleiten sie täglich. Wir erleben ihr Tief ebenso intensiv wie ihr Hoch, in dem sie neuen Lebensmut schöpft und zurückkehrt zum FBI, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Denn Smoky weiß: Dies wird ihr Lebensinhalt sein.
Bei ihrer Rückkehr zum FBI steht Smoky erneut vor einem komplizierten Fall, der sie persönlich betrifft. Ihre beste Freundin wurde ermordet und sie wurde als Patentante ausgewählt, sich ihrer traumatisierten Tochter Bonnie anzunehmen, die tagelang an ihre tote Mutter gefesselt war. Smoky muss versuchen, ihren Alltag mit einem Mädchen zu teilen, das vom Schicksal genau so wenig bevorzugt wurde wie sie selbst. Gleichzeitig will sie den Täter Jack Junior fangen, der sich als Nachfahre Jack The Rippers ausgibt. Er bezieht Smoky und ihr Team mit in die Morde ein und verlangt, dass sie ihn jagen. Smoky und ihr gesamtes Team werden von Jack Junior nicht verschont und jeder Einzelne muss miterleben, was es bedeutet zu trauern.
Ein Thriller ganz nach meinem Geschmack: Pageturner ohne unnötige Längen. Lediglich die Charaktere sind, ausgenommen Smoky, ein wenig überspitzt, zu stereotypisch gezeichnet. Dies wirkt sich aber überhaupt nicht auf die Spannung dieses Buches aus. Ein sehr interessantes Erstlingswerk, dass sicher jeden Thrillerfan begeistern kann, auch wenn die Thematik nun wirklich nicht originell ist. Aber in welchem modernen Thriller gibt es dies noch?!

Fazit: Für alle Fans von kurzweiligem Thrillervergnügen ohne nervige Längen und unnötigen Nebenhandlungen.

Sonntag, 9. November 2008

Elizabeth Kostova- Der Historiker



Originaltitel: The Historian
Genre: Horror/ Mystery
Verlag: bvt Berliner Taschenbuch Verlag; Auflage 1(Oktober 2006)
ISBN: 978-3833303944
Seiten: 832

von 5




Kurzbeschreibung

Ein junges Mädchen findet in der Bibliothek ihres Vaters ein Konvolut mit vergilbten Briefen. Das Geheimnis um den Vater und das Schicksal der Mutter verbinden sich zu einem Drama, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Die Briefe fragen nach der Herkunft von Vlad dem Pfähler, dem Urbild der Dracula- Legende. Eine atemberaubende Suche in Klöstern, Bibliotheken und Archiven beginnt...


Meinung

Der Herbst eignet sich wunderbar dazu, mal wieder eine schaurige Lektüre zur Hand zu nehmen. Während es draußen trüb, neblig und kalt ist, lümmelt sich man mit einer Decke und einem leckeren Tee auf der Couch und beginnt zu lesen.
Und man ist mitten in der Geschichte:Protagonistin dieses Buches, deren Namen man zunächst nicht erfährt, schildert uns die Geschichte ihrer Familie. Ihre Mutter ist früh gestorben, ihr Vater ist ein angesehener Historiker und Diplomat und nimmt sie oft mit auf seine Reisen. Und recht früh erkennt man, dass sie eines Tages in seine Fußstapfen treten und eine ebenfalls begabte Historikerin wird.
Die Erzählperspektiven wechseln sich nach und nach ab und man erfährt von Vater Pauls Studium und seinem Mentor und Doktovater Professor Rossi, der ebenfalls tief in die familiäre Tragödie verstrickt ist. Durch ein seltsames altes Buch, dass aus dem Mittelalter stammen muss und auf dem nur ein Bild eines Drachen abgedruckt ist, begibt sich Rossi nach seinen ausführlichen Recherchen auf die Suche nach dem einst mächtigen Fürsten Vlad Tepes, besser bekannt unter Dracula.
Dieses Buch fällt ebenso Paul in die Hände und er vetraut sich seinem Doktorvater Rossi an. Kurze Zeit später verschwindet Rossi spurlos, hinterlässt seinem Lieblingsstudenten allerdings einige rätselhafte Briefe. Natürlich, sonst wäre dieser Schmöker ja nicht über 800 Seiten lang,macht sich Paul auf die Suche nach seinem großen Vorbild und ist voller Hoffnung, Rossi zu finden und hinterher wieder an seine Studien anzuknüpfen.
Während Paul seinen Professor sucht, stößt er dabei auf die schöne Helen, Rossi´s Tochter, eine anmutige, intelligente Frau aus Rumänien, die auch schon bald seine Frau werden wird. Den Leser erwartet eine Reise durch zahlreiche Länder, Kulturen und Bibliotheken. Kostova lässt in ihrem Erstlingswerk , an dem sie zehn Jahre recherchierte und schrieb, viel von ihrem historischen Wissen einfließen. Und dies macht diesen Roman zu keinem sinnfreien Nackenbeißer. Man erfährt sehr viel über den Pfähler, wie brutal er tatsächlich war, und das sein Beiname Pfähler dadurch zustande kam, dass er wie besessen davon war seine Opfer auf bestialste Art und Weise zu pfählen. Beispielsweise wurden Säuglinge durch die Brust ihrer Mütter gepfählt und Überlieferungen nach sah er auch meistens dabei zu, während er dabei speiste.
Und mit diesen eingebauten Legenden über den großen Dracula, baut sich eine subtile mystische Spannung auf und man wartet ungeduldig auf sein Erscheinen. Und man weiß lange Zeit nicht, ob man noch auf ihn stößt, denn die Charaktere sind zum einen alle im wissenschaftlichen Bereich tätig und zum anderen fragt man sich selbst, ob einen nicht doch eine andere Lösung erwartet. Aber Draculas Erscheinen bleibt lange Zeit aus, obwohl er nahezu auf jeder Seite präsent ist. Das Buch konnte mich nicht nur mit seiner intelligenten Handlung überzeugen, sondern auch mit seiner wunderbaren Sprache. Einige würden sie vielleicht altmodisch oder eingerostet nennen, ich finde sie sehr gewaltig, poetisch und bildreich. Das setzt diesem Werk das I- Tüpfelchen auf,welches es komplett macht.
Zweifelsohne ist dieses Buch auch für Leser fernab der typischen Vampirliteratur geeignet, da viel Historisches eingestreut wird und man Einiges an Wissen dazugewinnt.
Ein brillantes Werk, eines der Highlights in diesem Jahr.

Freitag, 31. Oktober 2008

Lesestöckchen

So, ich greife mal das Stöckchen von Nina auf, dass momentan ja schon durch viele Literatur- Blogs wandert. Wer möchte, kann das ebenfalls aufgreifen und in seinem Blog verwenden.

1. Zu welcher Tages- oder Nachtzeit liest du am liebsten?
Kann ich so nicht sagen, mir ist es gleich, ob es Tag oder Nacht ist. Immer dann, wenn ich Zeit finde, ob in den Pausen, oder vor dem Schlafengehen. Aber schaurige Bücher lese ich natürlich nachts besonders gerne;)

2. Wo liest du?
In der Bahn, im Bett, auf der Arbeit, draußen, drinnen- überall.

3. Wenn du im Bett liest (liegend), liegst du am liebsten auf dem Rücken oder auf dem Bauch?
Meistens erst auf dem Rücken, dann nach einer Weile meistens auf der Seite zum Licht gewandt. Auf dem Bauch kann ich einfach nicht lange liegen und bequem lesen.

4. Welche Art von Büchern liest du am liebsten?
Wenn ich mich jetzt zwischen den Genres entscheiden müsste, würde ich wohl Thriller/ Krimis nehmen, denn die packen mich irgendwie immer. Aber egal welches Genre es betrifft, es sollte mich immer fesseln, ob spannungstechnisch oder interessant und unterhaltsam.

5. Welches Buch hast du zuletzt gekauft?
Hm, das war Der Seelenbrecher von Sebastian Fitzek

6. Was hast du zuletzt gelesen?
Zuletzt war das Gottlos von Karin Slaughter, sehr zu empfehlen!

7. Was liest du im Moment?
Ich nähere mich dem Ende von Der Historiker von Elizabeth Kostova.

8. Benutzt du Lesezeichen oder knickst du die Seiten (Eselsohren)? Wenn du ein Lesezeichen benutzt, was benutzt du?
Um Gottes Willen, wenn ich irgendwo Eselsohren sehe, dann sehe ich rot. Bücher sind für mich etwas Kostbares, Wertvolles. Man könnte fast sagen heilig. Also benutze ich immer brav Lesezeichen oder wenn ich keine zur Hand habe auch schon mal Quittungen oder ein Stück Papier.

9. Was hälst du von Hörbüchern?
So recht kann ich mich nicht dafür begeistern. Ich mag es einfach , ein Buch in der Hand zu halten, die Seiten umzudrehen, all das fehlt mir beim Hörbuch. Aber wenn ich krank im Bett liege und zu schwach bin, um zu lesen dann höre ich mir gerne Hörbücher an.

10. Und was hälst du von eBooks?
Nichts, für die Arbeit/ Studium mag es eventuell interessant sein, aber darauf Literarisches lesen?? Niemals!


Donnerstag, 23. Oktober 2008

Jonathan Nasaw- Der Kuss der Schlange



Originaltitel: When she was bad
Genre: Thriller
Verlag: Heyne Tb( 1. Juni 2007)
ISBN: 978-3453432536
Seiten: 440

von 5

Kurzbeschreibung

Was passiert, wenn ein Serienkiller die ideale Partnerin findet? Lily leidet unter einem schweren Kindheitstrauma und flüchtet manchmal in fremde Persönlichkeiten. In einer psychiatrischen Klinik lernt sie den Serienkiller Maxwell kennen, dem nach seiner Heilung der Prozess gemacht werden soll. Dabei droht ihm die Todesstrafe. In Lily findet er eine kongeniale Partnerin. Da beide noch einige Rechnungen offen haben, planen sie die Flucht. Eine beispiellose Mordserie beginnt.


Meinung


Eines vorneweg: Dieses Buch ist die Fortsetzung von Die Geduld der Spinne: Ein wirklich atemberaubender, psychologisch glänzender Thriller. Jedoch schon die 4. Folge aus der Serie um Die Fälle von Special Agent Ed Pender.
Während beim Vorgänger der multiple Serienkiller Maxwell im Vordergrund steht, ist es in diesem Teil die ebenfalls multiple Lily. Nachdem sie durch einen Unfall ihre Großeltern verliert, ist sie ganz auf sich allein gestellt. Ihre Kontrolle über ihre multiplen Persönlichkeiten entgleitet ihr, da sie wieder in eine Art Schockzustand gerät.
Als sie wieder bei vollem Bewusstsein ist, findet sie sich wieder bei einer Bikergang. Das Oberhaupt der Familie nimmt sich ihrer an, kümmert sich um sie, um sie eines Tages der Polizei auszuhändigen. Und hier kommt also Special Agent Ed Pender ins Spiel, der weit von dem typischen Auftreten eines Fbi- Agenten entfernt ist mit seiner runden Figur, den bunten Hemden und seinem Humor. Er verleiht dem Buch stellenweise Charme und wie sollte es anders sein, die Psychologin Dr Irene Cogan, die auch schon im Vorgängerband eine wichtige Rolle spielte, fühlt sich mit der Zeit zu Ed Pender hingezogen. Ich war über diese Entwicklung ein wenig verwundert, natürlich fehlt in keinem guten Thriller die sexuelle Anziehung zwischen Mann und Frau. Aber Ed Pender....? Nun ja, da hätte Nasaw wirklich nicht mit dem Strom schwimmen müssen. Das Buch wäre auch ohne das Liebestechtelmechtel zwischen Cogan und Pender ausgekommen.
Als dann Lily und Maxwell in der Psychiatrie aufeiandertreffen, weiß man, wie die Handlung seinen Lauf nehmen wird...
Insgesamt dramaturgisch betrachtet hatte ich das Gefühl, dass diesmal das Augenmerk auf der Nebenhandlung lag. Denn der Plot war stellenweise viel zu langatmig, und ich als Leser wurde immer ungeduldiger, nachdem Seite für Seite mit unwesentlichen Dingen beschrieben war.Eine Kürzung um mindestens 100 Seiten hätte der Story sicherlich keinen Abbruch getan.
Meines Erachtens nach ist dies kein Thriller im üblichen Sinn, vielleicht oder grade aufgrund des absolut spannenden Vorgängerbandes, war das von Nasaw so beabsichtigt. Es wird ein wenig lakonisch von den Morden berichtet, so dass es sich wie eine Berichterstattung liest.
Positiv sind aber die psychologischen Ansätze, in denen man einiges über den Hintergrund von Persönlichkeitsspaltungen erfährt. Ebenfalls sind die Charaktere gut und authentisch gezeichnet, sodass ich das Buch nicht entnervt aus der Hand gelegt habe.
Fazit: Wer also Näheres über Dissoziative identitätsstörungen erfahren möchte, aber auch kein hölzern geschriebenes Sachbuch zur Hand nehmen mag, dem sei dieses Buch empfohlen. Wer allerdings einen mitreißenden, spannenden Pageturner erwartet, dem kann ich nur raten die Finger davon zu lassen und stattdessen Die Geduld der Spinne zu lesen.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Karin Slaughter



Originaltitel: Faithless
Genre: Thriller
Verlag: rowohlt Tb( 30. Juni 2008)
ISBN: 978-3499240744
Seiten: 512

von 5

Kurzbeschreibung

Als die Gerichtsmedizinerin Sara Linton und Chief Jeffrey Tolliver die Leiche des jungen Mädchens im Wald finden, sind sie entsetzt: Sie wurde lebendig begraben. Ihr Tod muss langsam und unvorstellbar qualvoll gewesen sein. Doch die Ermittlungen sind mehr als schwierig. Abigails Familie gehört einer überaus fromm lebenden Sekte an, die nur wenig Kontakt zur Außenwelt hat.

Meinung

Dies ist bereits der fünfte Teil der Belladonna- Reihe um Sara Linton und Jeffrey Tolliver. Und jeder Band wird von mir sehnsüchtig erwartet, denn meistens enden Slaughters Bücher mit einem befriedigenden Show-Down, doch ebenso liebt sie es, ihre Leser mit unbeantworteten Fragen zurückzulassen. Diese Art Cliffhanger führen dann natürlich dazu, dass man die Reihe weiterverfolgt.
Slaughter versteht es Handlung und Entwicklung der einzelnen Charaktere geschickt zu verweben, ohne dass es zur Spannungsarmut kommt. Man durchläuft tragische und wundervolle Momente mit den Charakteren und hat am Ende das Gefühl, man gehöre irgendwie dazu, zu Sara, Jeffrey, Lena, etc. Und genau das macht für mich den Unterschied zwischen einem soliden mittelklassigen Thriller und einem guten. Der gute Thriller besticht auch außerhalb der spannenden Szenen mit einem Detail für seine Nebenhandlung und seine Personen.
Aus diesem Grunde machte es mir auch nichts aus, dass das Buch nicht von der ersten bis zur letzten Seite von explosiver Stimmung strotzte. Zugegeben, gegen Mitte der Handlung dümpelt die Geschichte ein wenig vor sich hin, aber der fulminante Show-down macht natürlich alles wieder wett. Alles in allem ein guter, interessanter Thriller, in dem natürlich, wie auch sonst, die Frommen ihr Fett wegkriegen.